Einladung zum Essen

Es muss Anfang 2011 gewesen sein. Da ich mit meinen Hunden morgens immer nur eine kurze Gassi-Runde mache (unser großer Hauptspaziergang findet spätabends bis nachts statt), hatte ich mir angewöhnt, die Rasselbande anschließend noch ein wenig in den abgezäunten Teil des Gartens zu lassen, damit sie sich dort austoben konnten, während ich in Ruhe frühstückte. Wenn ich dann mit dem Frühstück fertig war und zu arbeiten anfing, holte ich sie wieder ins Haus.

An diesem Morgen hatte ich, wie immer, morgens als erstes unseren Kater Richard rausgelassen und anschließend mit den Hunden die kleine Runde gemacht. Meistens, aber nicht immer, lief unser Richard mit. Heute morgen war er nicht mitgelaufen, sondern hatte offensichtlich Wichtigeres zu tun.

Als ich nach dem Frühstück die Hunde ins Haus rufen wollte, kam nur Gilla.

Etwas ungewöhnlich, denn normalerweise hört die Bande aufs Wort. Also rief ich, leicht verärgert, noch einmal nach Griepto und Anton.

Dieses Mal kam Griepto. – Nur Griepto.

Ich war schon wütend auf Anton und statt ihn noch einmal zu rufen, ging ich raus. Mit mir natürlich Gilla und Griepto. Hinterm Haus fand ich dann Anton und Kater Richard, wie sie sich genüsslich über einen großen Feldhasen hermachten, den Richard offensichtlich gefangen hatte. Griepto und Gilla stürmten sogleich auch wieder zu dem Hasen, um sich weiter den Bauch vollzuschlagen. Ich konnte es kaum fassen! Da sie normalerweise ja nicht in den Genuss von Hasenbraten kommen (Keiner meiner Hunde jagt – sie gehen draußen an den Feldhasen vorbei, selbst wenn diese in nur einem halben Meter Entfernung sitzen!), hab ich die Bande dann in Ruhe fressen lassen, nachdem ich kontrolliert hatte, dass der Hase ansonsten wohl in Ordnung war.

Aber wie hatte Richard ihn in den Garten bekommen?

Der gesamte Garten im hinteren Bereich ist mit einem 1,60 Meter hohen Industriezaum umzäunt! Und der Feldhase war ursprünglich mit Sicherheit vier mal so groß wie unser Richard!

So sehr ich auch überlegte – es gab keine andere Lösung. Unser kleiner Kater hatte offensichtlich einen Feldhasen von der vierfachen Größe seiner selbst nicht nur geschlagen, sondern musste ihn wohl oder übel auch über den 1,60 Meter hohen Industriezaum gezogen haben! Wie auch immer er das bewerkstelligt haben mag. Das ist mir bis heute ein Rätsel!

Ich habe den Vieren ihren Festschmaus gelassen. Schließlich haben die Spitze unseren Kater Zeit seines Lebens beschützt und so fand ich es in Ordnung, dass er sich mit einem leckeren Braten bei ihnen revanchierte. Innerhalb von zwei Tagen war der gesamte Hase samt Knochen verputzt!

Das Bengele im Schnee

Das Bengele im Schnee

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