Vom Versuch, einen gesunden Großspitz zu kaufen…

Ich kenne einen Bauernhof, auf dem – ganz ohne Verein (vor sehr vielen Jahren einmal im VfDSp im VDH, dann aber ausgetreten) – Spitze gezüchtet werden. Er ist bei Tierschützern ausgesprochen verrufen und ich weiß, dass auf diesem Bauernhof keiner der Hunde entwurmt oder geimpft wird. Auch gegen Flöhe und Zecken bekommen die Tiere nichts. Trotz alledem werden die Spitze auf diesem Bauernhof fast ausnahmslos zwischen 18 und 22 Jahre alt. Als ich dort telefonisch anfragte, dass ich einen Welpen kaufen wolle (Die Leute wussten nicht, dass ich schon auf ihrem Hof war und die Hunde bereits gesehen hatte), wurde ich als Allererstes gefragt, wie alt ich denn sei – damit der Hund nicht letzten Endes im Tierheim landet, weil ich ihn nicht mehr halten kann….

Die Hunde bekommen dort sowohl Hundefutter, als auch Tischabfälle. Wenn sie auf dem Hof ein Hühnerei oder eine Maus finden, bzw. fangen, wird es/sie ebenso gefressen wie die wild wachsenden Beeren am Feldrand. Futterunverträglichkeit? Unbekannt! Sie jagen definitiv nicht und sind ungeheuer wachsam. Als ich dort auf dem Hof war, wäre ich niemals aus dem Auto gestiegen, bevor der Bauer zu mir kam…

Worauf dort mit Nachdruck geachtet wird, ist, dass die Deckrüden mit der Hündin nicht einmal entfernt verwandt sein dürfen!

Ich denke, dass ein Hund, der mitsamt seinen Flöhen, Würmern und Zecken, ohne Impfung gegen Zwingerhusten und was-weiß-ich-noch-Alles, ohne Wärmelampe in der Wurfbox seiner Mutter und ohne Bespaßung durch den Bauern in der Regel zwischen 18 und 22 Jahre alt wird (ich habe diese alten Hunde dort selbst gesehen), schon sehr gesund, robust und widerstandsfähig sein muss. Und ich könnte nicht sagen, dass die Hunde bei meinem Besuch dort den Eindruck erweckt hätten, sie seien kreuz-unglücklich so ganz ohne Agility, Spaziergang am Geschirr mit der Aufschrift „Mamis Liebling“, Hunde-Yoga, Entspannungs-Massage und speziell für sie gebackenen Hundeleckerli . . .

Wie alt mag so ein Hund erst werden, wenn ich ihn entflohe und entwurme? Da bekommt die Frage der Alt-Bäuerin nach meinem Alter schon eine große Bedeutung. (Warum hat sich eigentlich keiner der anderen Züchter dafür interessiert? Sind die dort gezüchteten Hunde derart kurzlebig, dass man sich darum keine Gedanken machen muss?)

Ich muss gestehen, dass ich, obwohl viele Tierfreunde jetzt sehr entrüstet den Kopf schütteln werden, mir selbst inzwischen lieber einen Welpen von diesem Bauernhof kaufe . . .

(Wegen der vielen Nachfragen nach diesem Bauernhof: Da die Altbäuerin, die diese Zucht betrieben hatte, inzwischen weit über 90 Jahre alt ist, werden dort keine Spitze mehr gezüchtet!)

2 Gedanken zu „Vom Versuch, einen gesunden Großspitz zu kaufen…

  1. Blindert

    Genauso einen Spitz suche ich.Keinen der mehr oder weniger krank geimpft wird oder durch das ach so gute Fertigfutter.Das ist doch genauso wie früher die Hunde gehalten wurden,und die sind alle mehr oder weniger alt geworden.Wenn man heute schaut,was Hunde vom Züchter kosten,weil sie alle „Impfungen“ und und und machen müssen.Und ob das gut für die Tiere ist? Leider kenne ich solch einen Züchter,wie im Text beschrieben,nicht.Würde ich aber zu gerne.

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    1. Monika Artikelautor

      Ich könnte da sicherlich einen Kontakt herstellen… 😉
      (Mail mit Telefonnummer an mich, dann rufe ich durch und wir können das besprechen)

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