„Jeden Tag eine gute Tat!“

Wer kennt ihn nicht, diesen Leitspruch der Pfadfinder?

Und wer kennt nicht den Witz von dem Pfadfinder, der in Ermangelung zündender Ideen, mit welchen er die Welt noch beglücken könne, ständig alte Omas über die Straße bringt, die sich mit Händen und Füßen dagegen wehren, weil sie überhaupt nicht auf die andere Straßenseite wollen?

„Was hat denn das nun wieder mit den Spitzen zu tun?“ werden Sie sicher fragen.

Gestatten Sie mir, ein wenig auszuholen und zunächst die Geschichte dieses Pfadfinders zu analysieren.

Die Idee, die hinter diesem Motto steht, ist zunächst einmal gar nicht schlecht. Es geht schwerpunktmäßig um zwei Ansätze:

  1. Probleme, die es gibt, zu beseitigen und dadurch die Welt ein kleines bisschen besser zu machen und
  2. nicht immer nur Forderungen an die Umwelt (oder „die Anderen“) zu stellen, die diese Probleme lösen sollen, sondern stattdesssen selbst anzupacken und die Probleme durch eigene Aktivität zu lösen.

Der Pfadfinder im obigen Beispiel möchte genau diesen beiden Denkansätzen folgen. Auch das ist alles Andere als verwerflich.

Nun hat er aber ein Problem: Es mangelt ihm an Ideen, wie und wo er sich nützlich machen könnte.

Und genau daraus erwächst ihm fast zwangsläufig ein weiteres Problem.

Auf der einen Seite steht das für ihn in Stein gemeißelte Motto, also sein Anspruch an sich selbst und sein Glaube, dass er kein guter Pfadfinder sei, wenn er diesen heren Anspruch nicht Tag für Tag erfüllen kann.

Auf der anderen Seite steht sein Mangel an Ideen. Sein Dilemma entsteht nun durch die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit oder, vereinfacht ausgedrückt: Wenn er es nicht schafft, jeden Tag eine gute Tat vorzuweisen, glaubt er, ein schlechter Pfadfinder zu sein. Und wer will schon schlecht sein?

Seine Lösung besteht nun darin, ein Schein-Problem zu konstruieren, das er dann löst, um, zumindest nach außen, hilfsbereit zu wirken.

Was er aber nicht erkennt, ist die Tatsache, dass er so nicht die Probleme seiner Umgebung löst, sondern nur sein eigenes, welches er durch seinen ihn überfordenden Anspruch erst selbst geschaffen hat! Seiner Umwelt dagegen erweist er einen Bärendienst, wenn er die armen alten Leute dauernd gegen ihren Willen auf die andere Straßenseite (ver)schleppt!

 

So – und nun komme ich zu den Spitzen.

Die Spitze haben ein nicht zu unterschätzendes Problem, das sie  – leider – mit den meisten Rassehunden teilen: Arbeitslosigkeit und/oder Fehlbesetzung aufgrund falscher, fehlender oder unausgegorener (weil widersprüchlicher) Stellenbeschreibung seitens ihrer potenziellen Arbeitgeber.

Hintergrund dafür ist: Wie fast alle Rassehunde wurden auch Spitze ursprünglich zur Erfüllung ganz spezifischer Aufgaben gezüchtet (siehe „Geschichte der Spitze“). An genau diese Aufgaben und deren möglichst gute Erfüllung wurde der Hund im Laufe der Zeit immer genauer züchterisch adaptiert. Eines der wichtigsten Ziele beim Spitz war das vollständige Fehlen des absolut unerwünschten Jagdverhaltens. Zu diesem Zweck wurden ihm bestimmte körperliche Eigenschaften angezüchtet, die jede Jagdambition bereits im Ansatz höchst unerquicklich machen. Hierzu gehören

  • der, im Vergleich zu jagenden Hunden, schlechtere Geruchssinn,
  • der sehr kurze Rücken in Verbindung mit einem relativ breiten Bug/Brustkorb.
  • nur sehr mäßige Winkelung der sehr (!) kräftigen/muskulösen und senkrecht aufstehenden Hinterläufe
  • kräftige, bzw. stämmige (!) Vorderläufe
Schnürende Spur eines jagenden Hundes

Spuren eines schnürenden Hundes mit Jagdtrieb

Spuren eines schränkenden Großspitzes (Llywellynn)

Der möglichst kurze Rücken (Ein Spitz darf nicht länger als hoch sein – sondern quadratisch – praktisch – gut!) und breite Bug, der den Abstand insbesondere zwischen den Vorderläufen im Gesamtverhältnis stark vergrößert, sorgen dafür, dass der Hund beim langsamen Laufen, aber auch beim Traben, zwangsläufig leicht „schaukelt“ – gerade größere Spitze laufen ab und zu sogar im Passgang. Das heißt, dass sie den rechten Vorder- und Hinterlauf zeitgleich aufsetzen, ebenso die linke Vorder- und Hinterhand. Durch diese Schaukelbewegung ist es ihnen anatomisch/physiologisch unmöglich, zu „schnüren“. Das Schnüren ist eine sehr schnelle und flüssige Gangart jagender Hunde, bei der diese ohne größere Schwerpunktverlagerung alle vier Läufe sehr gleichmäßig hintereinander aufsetzen und so selbst im schnellen Trab die Nase stets unmittelbar an der Fährte halten können.

Der Spitz dagegen kommt durch seine schaukelnde Gangart, die man als „schränken“ bezeichnet, ständig von der Fährte ab und braucht aufgrund der ihm angezüchteten vergleichsweise schlechteren Nase auch mehr Zeit, um sie wiederzufinden. Zwar handelt es sich dabei nur um Sekunden, bzw. Bruchteile davon, aber die summieren sich natürlich und das verleidet dem Spitz jegliche jagdlichen Allüren bereits im Ansatz. Bekommt er darüber hinaus zuhause jederzeit satt zu fressen (Kuhfütterung!), hat er keinen Anlass, seine Zeit mit für ihn derart unerfreulichen Beschäftigungen zu vertrödeln. Die nur mäßige Winkelung seiner Hinterläufe schränkt den Aktionsradius des Spitzes ebenfalls ein, indem sie leichtfüßig-ausdauerndes Laufen (z. B. bei einer Verfolgungsjagd/Hatz) erschwert.

Der breite Bug in Verbindung mit der spitztypisch deutlich angesetzten Mähne, dem aufgestellten Fell und der hochgeringelten aufgestellten Rute sorgen gleichzeitig dafür, dass der Spitz in seiner Funktion als Wachhund sowohl von menschlichen, als auch von tierischen Eindringlingen als sehr bedrohlich wahrgenommen wird. Unterstützt wird dies noch durch sein Verhalten, denn ein wütender Spitz springt und stampft vor seinem Gegenüber kräftig mit den muskulösen Vorderbeinen auf.

Werden in Erziehung und Ausbildung des Spitzes Aneignung und Training jeder Art jagdlich assoziierter Fähigkeiten und Fertigkeiten ausgeklammert, so wird selbst bei im Ansatz evtl. noch minimal vorhandenem jagdlichen Interesse, dieses völlig verschwinden und auch bei zur Zucht eingesetzten Hündinnen weder über Vererbung, noch über Prägung an die Welpen weitergegeben.

Trainiert man diese Fähigkeiten jedoch und vernachlässigt gleichzeitig die Beachtung der anatomischen Zuchtvorgaben, so gibt die Zuchthündin sowohl das Interesse an jagdlicher Betätigung, als auch die körperlich zur Jagd erforderlichen Voraussetzungen über Vererbung und Prägung an die Welpen weiter, was sich natürlich von Generation zu Generation verstärkt. Im Gegensatz zur – sehr oberflächlichen – landläufigen Vorstellung sind keineswegs nur körperliche Merkmale, sondern auch wesentliche Teile des Verhaltensrepertoires im Erbut verankert (auch von Hand aufgezogene Kaninchen verhalten sich weder wie Hühner, noch wie Wölfe oder Esel!).

Verhaltensmodifikationen, nicht nur, aber auch jagdassoziierter Eigenschaften (Mantrailing = Fährtenarbeit/jagdliches Appetenzverhalten, Apportieren/Zerrspiele = Beute- und Tötungsverhalten) kondensieren nachweislich über epigenetische Prozesse im genetischen Code (natürlich auch bei Rüden) und führen auf diesem Weg zu generationsübergreifenden und dadurch bedingt also auch sehr nachhaltigen, bzw. schwerwiegenden Veränderungen!

Die Arbeitslosigkeit verschiedenster Hunderassen resultiert einerseits daraus, dass sich unsere Lebensbedingungen und damit auch die der Hunde verändert haben. Einen so hochspezialisierten Hütehund wie den Bordercollie braucht man kaum, wenn man keine Schafe hält. Ähnlich leicht nachvollziehen kann man das bei den verschiedensten Jagdhunderassen, wenn kaum jemand etwas Anderes jagt als die Schnäppchen im nächsten Supermarkt. Und darum stellt insbesondere der Jagdtrieb dieser Hunde deren Halter vor ganz besondere Probleme, weil er, je nach Ausprägung dieser vorhandenen und ggf. züchterisch modifizierten Varhaltensweise, das Ableinen der Hunde bei einem entspannenden Spaziergang in Wald und Feld mehr oder weniger unmöglich macht. Nicht umsonst quillt der Markt der Hundeliteratur über vor Büchern zu unerwünschtem Jagdverhalten.

Denn den Hund als treuen Gefährten schätzen wir auch unter den veränderten Lebensumständen!

Den Wegfall des Arbeitsplatzes als solches kann man – bedingt – kompensieren, indem man den Hund mit rassespezifisch zugeschnittenen und vergleichbaren Aufgaben betraut. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass der Jagdhund ein Jagdhund ist.

Und damit sind wir bei der zweiten Ursache der Hunde-Arbeitslosigkeit: Die fehlende oder mangelhafte Stellenbeschreibung für den Hund. Wenn man sich als Hundebesitzer damit arrangieren kann, dass der Hund Jagdtrieb hat und mit entsprechenden Tätigkeiten wie Apportieren, Fährtenarbeit usw. ausgelastet werden kann, kann das in seine Stellenbeschreibung übernommen werden und man kann sich an die Auswahl eines passenden Jagdhundes machen. Kann oder will man sich jedoch mit keinerlei jagdlichen Ambitionen des Hundes arrangieren, so gehört das auch genau so in die Stellenbeschreibung und die Auswahl der infrage kommenden Hunderassen reduziert sich bereits erheblich. Das heißt aber auf der anderen Seite, dass ein Hund, der keinesfalls jagen soll, auch nicht gleichzeitig zu bestimmten jagdlichen Tätigkeiten herangezogen werden darf. Für diesen Hund sind sämtliche jagdlichen Arbeiten tabu und müssen es auch bleiben. Hunde, bei denen man auf Knopfdruck Jagdverhalten an- oder ausstellen kann, gibt es nicht! Und an genau dieser Stelle hapert es bei den meisten Stellenbeschreibungen für Hunde. Man muss sich also entscheiden, ob man einen jagenden oder einen nicht-jagenden Hund (z. B. einen Spitz) haben möchte. Einen Spitz darf man eben nicht hinter einem Ball hinterherjagen lassen, während man selbst gemütlich auf der Bank sitzen bleibt!

Die Arbeitslosigkeit des Spitzes aufgrund veränderter Lebensumstände ist eigentlich verwunderlich. Denn als nicht jagender Wachhund passt er auch in unsere heutige Welt optimal hinein – weit besser, als viele andere Hunderassen!

Die Angst vor Einbrüchen nimmt zu und regelmäßig (be)rät die Polizei zu wirksamem Einbruchschutz. Nicht jeder Hund schützt allerdings gegen Einbrecher – einer der Besten aber war und ist der große Spitz. Und für den Fall, dass der Eindringling sehr wehrhaft sein sollte, empfiehlt es sich, zwei davon zu haben. Während nämlich entsprechende Fenster- und Türsicherungen Einbrüche nur erschweren oder eine aufheulende Alarmanlage dem Einbrecher signalisiert, dass er sich beeilen sollte, halten zwei große Spitze ihn fest, bis ihr Besitzer dazukommt und die Polizei informiert hat zwecks Beendigung der Einbrecherkarriere.

Als Wachhund erfolgreich arbeiten kann der Spitz natürlich nur, wenn er auch entsprechend erzogen und gehalten wird. Wird er durch Futterentzug und Leckerli-Fixierung dazu erzogen oder gar genötigt, vor lauter Hunger selbst von Fremden alles irgendwie Fressbare anzunehmen, wird er sich als sehr schlechter, weil zwangsläufig bestechlicher, Wächter erweisen. Bei der sog. Kuhfütterung ist er gegenüber jeglichen Bestechungsversuchen immun und wird sein Zuhause inkl. aller seiner für ihn wertvollen Ressourcen und Bewohner mit Nachdruck und vollem Einsatz schützen.

Sofern man ihn nicht zu jagdlichen Aktivitäten erzieht (oder mittels Futterentzug dazu regelrecht erpresst), kann man mit ihm auch wunderbar entspannende Spaziergänge genießen.

Nun ist der Spitz, besonders der große, bei vielen Leuten über lange Zeit hinweg in Verruf geraten, weil sein ausschließlich der eigenen Familie zugewandtes und Fremden gegenüber reserviertes misstrauisches Wesen ihm als falsch und hinterhältig ausgelegt wurde. Er ist nämlich nicht „everybodies darling“ und ein solches Verhalten stünde auch im krassen Widerspruch zu seiner Aufgabe als Wachhund.

Diese völlig ungerechtfertigte Attribuierung führte allerdings dazu, dass viele Hundefreunde sich zunehmend anderen Hunderassen zuwandten, die weniger alltäglich und dadurch exotischer und interessanter auf sie wirkten als der an jeder Hausecke sitzende Spitz. Das Wissen um seine wirklichen Eigenschaften und deren Wertschätzung ging zunehmend unter in einer Welt voller Hunde, die nur nach ihrem Aussehen ausgewählt wurden und nicht mehr ergänzender treuer Begleiter des Menschen sind, sondern immer mehr die Rolle des sinnstiftenden Lebensmittelpunktes einnehmen müssen, was sie hoffnungslos überfordert.

Dieses Problem ist – leider – sehr real und bildet die Grundlage für ein noch weit größeres Problem: Der Spitz, insbesondere die großen Schläge (Groß- und Mittelspitz, sowie der Wolfsspitz in seiner ursprünglichen Form) ist inzwischen durch jahrzehntelange Inzucht stark degeneriert und vom Aussterben bedroht!

 

An genau dieser Stelle nun hat unser Pfadfinder seinen großen Auftritt!

Dank zunehmend besserer medizinischer Versorgung sind die alten Omas, die er über die Straße bringen könnte, knapp geworden oder werden in entsprechenden Pflegeinrichtungen mehr oder weniger professionell betreut. Stattdessen reagiert er nun notgedrungen sein überbetontes und leicht fehlgeleitetes Helfersyndrom an allen möglichen, tatsächlich oder auch nur vermeintlich hilfsbedürftigen Vier- oder auch Dreibeinern aus dem In- und Ausland ab. Und das Angebot sowohl echter, als auch konstruierbarer Probleme ist wahrhaft unerschöpflich.

Da bietet sich der Spitz ja vortrefflich an. Mit ihm könnte man nicht nur ein einzelnes Individuum retten, sondern sogar eine ganze Rasse! Nichts kann eine Hunderasse attraktiver machen als ihre „Verteufelung“ (Listenhunde, Qualzuchtrassen) oder das drohende Aussterben! Das lässt jedes gute Pfadfinderherz höher schlagen und so versteht es sich wohl von selbst, dass er da voller Enthusiasmus zugreift.

Und genau so, wie er vorher die alte Oma erst gar nicht gefragt hat, warum sie dort steht, und sie deshalb gegen ihren Willen über die Straße geschleppt hat, fragt er auch beim Spitz nicht nach den Umständen seiner Misere, sondern macht sich gleich beflissen an seine Rettung – oder das, was er dafür hält.

Weder hat er irgendwelche Kenntnisse zur Anatomie oder Physiologie des Spitzes, die über das „puschelige“ Fell hinausgehen, noch verfügt er über Wissen zu den Wesenseigenschaften des Spitzes, die die auf jeden Hund zutreffenden Allgemeinplätze übersteigen.Die Hauptsache ist doch, dass die Rasse erst einmal gerettet wird – egal wie. Denn so kann er sich als ganz vortrefflicher Pfadfinder erweisen: Seine tägliche gute Tat ergibt sich fast beiläufig aus seiner Betätigung als Halter und Züchter und ist in ihrer Güte ja wohl unübertrefflich! Oder?

Da „unser“ Pfadfinder in Anbetracht seiner Freude, endlich ein vielversprechendes Zielobjekt gefunden zu haben, sich nicht mit der Nebensächlichkeit weiterer Nachfragen und Informationsbeschaffung (z. B. „Stellenbeschreibung“) aufhalten wollte, „züchtet“ er nun fleißig Alles, was irgendwie auch nur entfernt zumindest optisch an einen Spitz erinnert. Darunter vielfach schmalbrüstige, kurzbeinige Hunde und/oder erheblich zu große Hunde mit langem Jäger-Rücken, falscher Hinterhandwinkelung, dürren Beinchen („Schweinchen auf Stelzen“), Quadratlatschen und völlig unangemessener Behaarung (zu viel, zu wenig, ohne Mähnenansatz usw. usf.) und übt mit ihnen ebenso fleißig Alles, was ein Hund seiner Ansicht nach so braucht: Mantrailing, Stöckchenwerfen und Frisbeescheiben apportieren, Tauziehen, Reizangel, Würstchen verstecken im Park… Die nach-„gezüchtete“ illustre Jagdgesellschaft präsentiert er stolz unter dem lautstarken Beifall seiner stets präsenten nicht minder selbstlosen Claqueure der uninformierten Käuferschaft als gerettete und daher besonders wertvolle Spitze (oder, in Ermangelung einer passenden Stellen- oder Charakterbeschreibung auch wahlweise als ach-so-süße eierlegende Wollmilchsau).

Der große Spitz fungiert bei ihm nicht als das Leben, sondern allenfalls die Finanzen, bereichernder und ergänzender Begleiter, sondern als Lebensmittelpunkt zur Rechtfertigung der eigenen Existenzberechtigung und Nachweis der eigenen Wichtigkeit und wahrhafter (oder wahnhafter?) Güte und Größe.

Der Spitz ist gefangen in der Rolle der alten Oma, die – einem fehlgeleiteten Pfadfinder ausgeliefert – gegen ihren Willen auf die andere Straßenseite geschleppt wurde und nun unter größtem Verdruss hilflos mitansehen muss, wie auf ihrer ursprünglichen Straßenseite der Bus abfährt, auf den sie dort seit einer halben Stunde gewartet hatte.

 

Fazit:

Nicht Alles, was gut gemeint ist, ist auch gut gemacht und jeder, der unbedingt eine gute Tat vollbringen möchte, sollte (sich) zunächst fragen, ob sie von demjenigen, dem er sie angedeihen lassen möchte, überhaupt und in dieser Weise gewollt ist und diesem nicht schlussendlich eher Schaden zugefügt und seine Situation verschlimmbessert wird.

Denn viele der vermeintlich guten Taten in der Hundehaltung und -zucht dienen nicht den Hunden, sondern ausschließlich der Bedürfnisbefriedigung (z. B. nach Aufmerksamkeit, nach Ansehen oder Verschleierung der Diskrepanz zwischen weltrettendem Gutmenschentum und eigentlicher Realität) der jeweiligen Täter.

Die unter einem solchen Stern „gezüchteten“ Hunde sind in der Regel keine Spitze, sondern reine Fassaden („Stümpfe“?)! Für jemanden, der sein Leben mit einem richtigen Spitz bereichern möchte, sind solche Hunde ungeeignet – die Einzigen, die sie bereichern, sind ihre „Hersteller“.

 

Wer den Spitzen wirklich helfen will, der nimmt sich die Zeit und scheut keine Mühe, die dazu erforderlichen Informationen gründlich und umfassend einzuholen.

„Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.“
[Anton Bruckner]