Teacup Pom – Qualzucht und Hochstapelei!

1          Vorwort: Qualzucht – (k)ein Thema?

Um es gleich vorweg zu sagen:

Natürlich ist Qualzucht auch für die Spitzzucht ein Thema, mit dem man sich beschäftigen muss!

Weil es ein Thema ist, mit dem sich ausnahmslos jeder Tierzüchter ständig und immer wieder auseinandersetzen muss.

Die Wichtigkeit dieses Themas ist auch nicht abhängig von einer bestimmten Hunderasse, sondern sogar unabhängig von der Tierart überhaupt. Denn Qualzucht kann in praktisch allen Tierpopulationen vorgefunden werden, die vom Menschen gezüchtet und somit geformt/verändert werden (können)!

Genau daraus ergibt sich die Notwendigkeit, dieses Geschehen ständig zu beobachten, zu evaluieren und auch dazu Stellung zu beziehen. Selbstverständlich schließt das eine Überprüfung eigener Zielstellungen und Handlungsweisen ein.

Da sich die Welt also weiterdreht und immer mehr Hunde auftauchen, die zwar – zumindest teilweise – von Deutschen Spitzen, bzw. deren ausländischen Abkömmlingen abstammen und daher fälschlicherweise oft nicht nur mit unseren Hunden in Verbindung gebracht, sondern, abstruser-, bzw. unverschämterweise sogar als Zwergspitze oder Pomeranian bezeichnet werden, erscheint es mir notwendig und wichtig, diesen Sachverhalt aufzuklären!

Der sog. „Teacup- Pomeranian“ oder „Pomeranian Boo“ ist

kein Spitz

und auch

kein Pomeranian!

(Eine Kuh ist auch kein Auerochse, nur weil sie von ihm abstammt!)

 

Wenn Sie im folgenden Text keine Links zu den Internetseiten von Teacup-Pomeranian finden, dann liegt das nicht etwa daran, dass ich diese Feststellungen (!) nicht belegen könnte, sondern hat nur und ausschließlich den Grund, dass ich hier definitiv keine Plattform eröffnen werde, die in irgendeiner Form solche Qualzucht und deren schamlose Vermarktung fördern könnte!

 

2          Der Teacup-Pomeranian

(Mini-Pomeranian, Pom Boo, Pomeranian xxs)

Diese Hunde sind keine Spitze oder Pomeranian, auch wenn sie so benannt werden!

Vielmehr handelt es sich um eine Kreuzung aus Chihuahua und Pomeranian, durch die ein solch extremer Zwergwuchs erreicht wurde.

Sie zeigen die typischen und sehr schweren gesundheitlichen Probleme fast aller von extremem Zwergwuchs betroffenen Tiere, zzgl., je nach Farbe, weiterer Defekte und sind eine

Qualzucht im Sinne des Tierschutzgesetzes.

 

2.1        Größe

Bei den Größenangaben zum Teacup-Pomeranian sind im Internet die unterschiedlichsten Angaben, die sich teilweise im Rahmen bis zu 28 cm bewegen. Im Gegensatz zum echten Pomeranian, dessen Größe zwischen 18 und 22 cm beträgt, misst beim eigentlichen Teacup-Pomeranian das ausgewachsene (!) Tier jedoch oft

  • unter 18 cm, maximal jedoch 20 cm
  • und ist oft leichter als 1 kg

Zum Vergleich:

    • Meerschweinchen: 20 – 40 cm
    • Goldhamster: 12 – 18 cm

Der Unterschied zu den, beispielsweise im Verein für Deutsche Spitze (VDH) gezüchteten echten Pomeranians oder Zwergspitzen liegt jedoch nicht einfach nur in der Größe.

 

Zum Vergleich hier der Rassestandard , wie er bei der FCI (Federation Cynologique Internationale) für die Zucht richtiger Spitze und Pomeranian verbindlich festgelegt wurde:

FCI-Standard Nr. 97/12.11.2019/D

Kleinspitz:                                27 cm ± 3 cm

Zwergspitz/Pomeranian:           21 cm ± 3 cm

 

Sicherlich kann man darüber diskutieren, ob nicht auch hier sinnvollerweise eine höhere Begrenzung wünschenswert und anzustreben wäre.

Der entscheidende (!!!) Unterschied liegt aber in der Einkreuzung der Chihuahuas bei den Teacup-Pomeranian und den auf diesem Wege eingebrachten schweren Defekten!

Es handelt sich also nicht um einen Spitz, sondern um einen zur „neuen Rasse“ deklarierten

Mischling!

 

2.2        Farben

Der Teacup-Pomeranian wird produziert in den Farben:

weiß, schwarz, braun, blau, rot, orange, biber, creme, merle, partifarben, zobel, u. A. m. (siehe Farbtafel)

 

Auch hier gibt es ganz entscheidende Unterschiede zum bereits genannten und verbindlichen FCI-Standard Nr. 97/12.11.2019/D für den Zwergspitz/Pomeranian, aber auch den Kleinspitz, in dem als Farben definiert werden:

Weiß, Schwarz, Braun, Orange, Graugewolkt, andersfarbig

Andersfarbiger Spitz:

Die Bezeichnung „andere Farben“ gilt für folgende Farben: Creme, Creme-Sable, Orange-Sable, Black-and-Tan und Schecken. Schecken müssen eine weiße Grundfarbe haben. Die Farbflecken müssen in einer Farbe sein, entweder schwarz oder braun oder graugewolkt oder orange oder orange-sable oder creme oder creme-sable und sollen vorzugsweise über den ganzen Körper verteilt sein.

Die Farben „merle“ und blau/„blue“, insbesondere deren Kombination, sind hier aus gutem Grund nicht genannt, weil auch durch diese beiden Farben schwere bis schwerste Defekte entstehen, die im weiteren Text erläutert weren.

 

 

2.3        Typische Defekte durch extremen Zwergwuchs

  • Exophthalmus (Glotzaugen) mit Tendenz, aus den Augenhöhlen zu rutschen, wenn das Tier falsch angefasst/hochgehoben wird und hoher Verletzungsgefahr der Augen
  • erbliche multifokale (an vielen Stellen) Retina- oder Netzhautdysplasie: muss nicht, aber kann zur Erblindung führen
  • grauer Star: führt zur Erblindung
  • unter- und/oder fehlentwickelte Organe: insbes. Herzfehler, Schilddrüsen-Unterfunktion, Lebershunt, Diabetes)
  • schwere bis schwerste Skelett-Anomalien und -Entzündungen, nicht nur (aber auch Bandscheibenvorfälle), insbes. der Gelenke
    • Arthritis (Gelenk-Entzündung) und Arthrose (Gelenk-Verschleiß, oft als Folge falscher Belastung, z. B. bei Fehlbildungen und Erkrankungen)
    • Patella-Luxation (PL): ein- oder beidseitiges Herausspringen der Kniescheibe/Ausrenkung des Kniegelenks, teilweise mit Lahmheit und Schmerzen (je nach Schweregrad)
    • Legg-Calvé-Perthes-Krankheit (LCP): ein- oder beidseitig auftretende, äußerst schmerzhafte Verformung und anschließender Zerfall des Oberschenkelhalskopfes, sowie Rückbildung der Bein- und Hüftmuskulatur, tritt zwischen ca. 3./4. und 8. Lebensmonat auf
    • nicht vollständig geschlossene Schädeldecke (Fontanelle)
    • schwere bis schwerste Gebissanomalien
    • Brachycephalie (Kurz-, bzw. Rundköpfigkeit) mit schwerer bis schwerster Atemnot (Husten, Schnarchen, Röcheln und Hecheln, oft mit hochgebogener Zunge!) infolge zu enger Atemwege und Trachealkollaps (Zusammenfallen der Luftröhre), ggf. auch Ersticken oder Hitzschlag durch Überhitzung des Körpers
  • Übernormale Knochenbrüchigkeit
  • Degenerative Myelopathie: langsam fortschreitende Nervenerkrankungen mit Zerstörung des Rückenmarks: u. A. Lähmungen, Inkontinenz, Schluckstörung, nicht heilbar
  • neurologische Schäden durch Hirndruck (Apfelkopf/Wasserkopf): z. B. Seh- und Gangstörungen, sowie Krampfanfälle unterschiedlichen Grades
  • schwere bis schwerste Fortpflanzungs- und Geburtsstörungen: Kryptorchismus (Bauch- und sog. Einhodigkeit), Dystokie (Schwergeburt, Wehenschwäche usw.)
  • hohes Verletzungsrisiko, besonders bei Kombinationen aus Sehstörungen, Gang- und Gleichgewichtsstörungen, sowie Fehlbildungen/Erkrankungen des Skelettsystems

Die Welpen müssen anfangs ca. alle 2 – 3 Stunden mit Nahrung und Flüssigkeit versorgt werden, damit sie nicht austrocknen und/oder unterzuckern!

 

2.4        Typische Defekte, die durch Fellfarben bedingt sind

2.4.1      Merle-Zeichnung

Das Merle-Gen ist ein Defektgen, welches beim Träger des Gens dafür sorgt, dass z. B. ein Scheckungsmuster „marmoriert“, „zerrissen“ oder „ausgefranst“ erscheint.

Diese Färbung ist – leider – in den letzten Jahren immer beliebter geworden, ohne dass den meisten Hundekäufern die schweren gesundheitlichen Gefahren dieser Farbvarianten in vollem Umfang bekannt wären. Von den „Züchtern“ derartig gefärbter Hunde bekommen sie, selbst auf Nachfrage, oft falsche oder zumindest nicht ausreichende und verharmlosende Informationen zu dieser Problematik. Am Verkauf von Welpen in diesen Farbvarianten lässt es sich einfach zu gut verdienen!

Die durch das Merle-Gen hervorgerufenen Schäden sind (nach derzeitigem Stand):

  • Missbildungen der Augen/Ohren
  • Blindheit
  • Taubheit
  • Gleichgewichtsstörungen (solche Tiere ertrinken oft oder entwickeln einen unsicheren bis taumelnden Gang)
  • diverse Hautschäden (besonders Licht-Überempfindlichkeit) und -Erkrankungen bis hin zum Hautkrebs

Darüber hinaus entwickeln sie als Folge der schweren und manchmal länger unerkannten körperlichen Schäden oft auch gravierende Verhaltensauffälligkeiten.

 

Fakten:

  1. Die Verpaarung von Tieren, die, jedes für sich Träger des Merle-Gens sind, ist lt. TierSchG verboten, weil die aus einer solchen Verpaarung hervorgehenden Tiere, bei denen beide Gene (die, außer dem Geschlechtschromosom männlicher Tiere immer doppelt vorhanden sind) immer (!) vom Merle-Defekt betroffen sind, praktisch immer mit schwersten Fehlbildungen zur Welt kommen und entweder lebensunfähig sind oder eine stark verkürzte Lebenserwartung bei starker Behinderung haben. Entsprechend darf grundsätzlich ein Merle-Träger nur und ausschließlich mit einem Merlefreien Tier angepaart werden. Alles Andere ist hochgradige Qualzucht. Leider halten sich nicht alle diese „Züchter“ daran!
  2. Der prozentuale Anteil der Welpen, der bei einer solchen Verpaarung Träger des Defektgens wird, ist nicht sicher vorhersehbar (Genetik ist keine Mathematik!), liegt aber, statistisch gesehen, bei rd. 50%. Sofern man von einem „Züchter“ anderweitige Angaben erhält, ist dies nachweislich unseriös!
  3. Nicht bei allen, aus solchen Verpaarungen gefallenen, Welpen ist äußerlich sichtbar, dass sie Träger des Defektgens sind. Dies trifft insbesondere auf Tiere zu, die weiß sind, aber auch bei anderen Fellfarben kann es verborgen bleiben. Vor allem bei langhaarigen Hunden, zu denen der Pomeranian ja eindeutig zählt. Dann spricht man vom sog. Sable-Merle, Zobel-Merle, bzw. Phantom-Merle oder vom „kryptischen Merle“ u. A. m.. Hierüber kann nur ein molekulargenetischer Test in einem speziell dafür akkreditierten (!!!) Labor Auskunft geben. Wenn man sich ein solches Tier anschafft, muss man zu 100% jede ungewollte Verpaarung dieses Tieres sicherstellen! Dies ließe sich also – zumindest rein theoretisch – B. durch eine Kastration oder Sterilisation erreichen. Insbesondere bei Spitzen ist aber eine Kastration, neben ethischen Gesichtspunkten, doppelt problematisch, weil sie, außer
    • Verhaltensstörungen,
    • erhöhtem Krebsrisiko (dass Kastration das Krebsrisiko senken würde, ist inzwischen GsD erwiesenermaßen ein Ammenmärchen!),
    • Inkontinenz und
    • anderen, vorwiegend durch hormonelles Tohuwabohu hervorgerufenen, körperlichen Problemen
    • dazu neigen, fast immer eine unglaubliche Masse an nur noch extrem schwer zu pflegendem Fell zu entwickeln!
  1. Während die Schäden sog. Double-Merle-Träger, bei denen also beide vorhandenen Gene defekt sind, inzwischen etwas bekannter werden, ist noch wenig bekannt, dass auch nach den gesetzlichen Vorgaben gezüchtete bloße Träger dieses Gens im Vergleich zu Merlefreien Tieren in signifikant höherem Ausmaß (bis zu 36,8%!)*1 von Schäden betroffen sind! Genau dieser Umstand wird in fast allen Fällen von den entsprechenden „Züchtern“ verschwiegen oder sogar bestritten obwohl er wissenschaftlich nachgewiesen ist. Das bedeutet nämlich, dass man bei ausnahmslos KEINEM dieser Tiere ein mit Sicherheit gesundes Tier erwirbt!!!

*1 Hahn, S.: Handbuch der monogenen Erbmerkmale beim Hund, Dissertation, Göttingen, 2008]

Der Missbrauch solcher bemitleidenswerten Geschöpfe als Accessoire durch Influencer oder irgendwelche Stars und Sternchen wie Paris Hilton befeuert natürlich solche Quälerei!

Und, auch das muss gesagt werden, die Forschung ist mit diesen Ergebnissen zu Erbgängen, weiteren Mutationsvarianten des Merle-Gens, den Auswirkungen verschiedenener Kombinationen mit anderen Genen usw. noch lange nicht am Ende angelangt!

(Originalstudie, engl.)

2.4.2      Blaue Fellfarbe („blue“)

Die sog. blaue Färbung des Fells tritt auf, wenn beide Elterntiere ein sog. Dilute-Gen tragen. Das Dilute-Gen „verdünnt“ die Fellfarbe und wird daher auch als „Verdünnungsgen“ bezeichnet.

Bei reinen Trägern dieses Gens kommt es – im Gegensatz zum Merle-Gen – zu keinerlei Veränderungen, Krankheiten oder sonstwelchen Behinderungen, Einschränkungen oder Nachteilen für das betroffene Tier und/oder dessen Halter.

Alopezia x oder Black Skin Desease (BSD)
Sieht dann etwas anders aus als auf der hübschen Farbtafel oder bei TikTok…
Aber das ist die traurige Wirklichkeit!

Sind allerdings beide Eltern eines Tieres Träger des Dilute-Gens und es erbt dadurch bedingt zwei dieser Gene, erkrankt es mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits nach wenigen Jahren an Alopezia X, bzw. Black Skin Desease (BSD).

Dabei fallen innerhalb kurzer Zeit mehr oder weniger viele Haare aus (Alopezie ist der Fachbegriff für Haarausfall), die Haut verfärbt sich schwarz (Black Skin!) und bekommt eine feste, lederartige und für den Hund sehr schmerzhafte und extrem leicht verletzliche Oberfläche. Diese erfordert ständige Zeit- und Kosten-intensive Pflege, die allerdings das Leid des Hundes nur in geringem Umfang zu lindern vermag. Außer gelegentlicher und nur kurz anhaltender Verbesserungen ist dieses Leiden nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand nicht heilbar!

 

2.5        Fazit

Wenn das „Spielzeug“ dann keinen Spaß mehr macht…
(Wer das lustig findet, sollte dem armen Kerlchen mal ins Gesicht schauen!)

Wenn man also einen Teacup-Pomeranian (nicht nur) in blue-merle kauft, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass hierbei die Krankheitsbelastungen dermaßen vieler verschiedener Defekte kombiniert werden, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sich mindestens (!!!) einer auch einstellen wird.

Tiere sind kein Spielzeug, sondern fühlende Wesen und sollten auch als solche wahrgenommen und respektiert werden.

Wer sich ein Tier anschafft, übernimmt die Verantwortung für dieses Tier und sein Wohlergehen für dessen gesamtes Leben!

Lebende Tiere sind keine…
Tamagotchis

 

Monchichis

 

Furbys
Calico Critters
oder

Paddington Bear!

 

3          Wie geht’s weiter? – Die Vermarktung!

3.1        Unansehnlicher, verlotterter Wühltisch-Welpe war gestern!

Der sophisticated Luxus-Vermehrer-Hund wird inzwischen gesellschaftsfähig gemacht.

Bestellt wird er einfach im Internet – wie ein paar Schuhe.

Er kommt gechipt mit, wenn auch mehr als fragwürdigem, Gesundheitszeugnis (s. o.), Ahnentafel, Starterpaket (inkl. Gebrauchsanleitung), und allem erdenklichen (vom Händler frei zusammenstellbaren) Zusatz-Schnickschnack wie beispielsweise einer Rassebeschreibung prächtig ausgestattet daher und wird sogar im hübschen Paket „frei Haus“ geliefert!

 

Besuch/Besichtigung der Welpenfabrik?

Kennenlernen von Mutterhündin und/oder Welpen?

 

Fehlanzeige!

 

„Viel zu hohes Infektionsrisiko für die armen Tierchen!“ – Da ist man aber eigen!

Man stelle sich nur mal vor, da kämen Kreti & Pleti und würden nach eigenem Gutdünken an dem Hundchen herumfingern, das man selbst anschließend in die eigene Familie aufnehmen/„adoptieren“ möchte und mit irgendwas ganz Schrecklichem anstecken!

Also kann man ja wirklich nur froh sein, wenn der „Züchter“ sich so schützend vor sein „Augensternchen“ stellt!

(So kann er auch im Falle z. B. einer Staupe-Infektion oder Ähnlichem später besser argumentieren, dass der Welpe sich erst beim Käufer infiziert haben könne… Honi soit qui mal y pense)

Und wer lässt sich schon gern in die Karten gucken, wenn er ein solches Blatt auf der Hand hat?

Da dürfte so mancher Vereinszüchter sich verwundert die Augen reiben!

 

 

Wer hat’s erfunden?

3.2        Der Continental Kennel Club (CKC)

Diese Seite ist für jeden distinguierten Hundeproduzenten das Schlaraffenland schlechthin.

Ja, es gibt so etwas wie Regeln für die Mitglieder dieses Vereins. Aber die sind dermaßen „windig“, dass man sie ebensogut hätte weglassen können. Das allerdings wäre dann vielleicht allzu auffällig gewesen…

Man kann praktisch jeden Hund registrieren lassen, jede soeben selbst erfundene und neu kreierte Mischlingskombination als neue „Rasse“ registrieren/etablieren, bekommt für den gesamten „Output“ nicht nur das zur Pseudo-Legitimation erforderliche KnowHow, sowie die dazugehörige Hardware, sondern auch schicke Angebote zur Entwicklung und Vermarktung seiner Produkte (Internet-Präsenzen beispielsweise)!

Und Alles zu wirklich 1a Preisen!

Sie brauchen eine Ahnentafel?
Aber sicher doch – hier ist sie!
Für schlappe 15 $!

Gesundheits- und Impfbescheinigung?
Bitte sehr – 10 Stück für 12 $!

Der Hund soll gechipt sein? Kein Problem!
Macht nur 35 $!
Natürlich in verschiedenen Größen…

Bei Verkaufspreisen, je nach Marketing, zwischen 600 und 4.000 Euro pro Welpe rechnet sich das doch!

Natürlich muss man mal Anzeigen in Online-Hundemärkten schalten und der Versand kostet auch (sofern man ihn nicht dem Käufer gesondert in Rechnung stellt)…

 

 

 

 

Ich übersetze mal:

Bereiten Sie jeden neuen Besitzer vor mit einem organisierten Ordner zu

    • Gesundheitsakten,
    • Registrierungsinformationen und
    • wertvollen Informationen zur Welpenpflege

Inhalt:

        • ein Welpenaktenordner,
        • „Alter und Stadien: Kurzanleitung zum Leben mit Ihrem Welpen“
        • „Alter und Stadien: Glossar zur Problemlösung bei Welpen“ und
        • die Club-Beitritts-Karte

Preise für Starter-Kits:

Einzeln                     5 $
10er- Paket            30 $ (= 3 $/St.)
25er-Paket             65 $ (=2,60 $/St.)
50er-Paket           125 $ (=2,50 $/St.)

 

 

Also, wenn das keine Schnäppchen sind!

Noch Fragen?

Au weia! – Hoffentlich packt jetzt nicht schon ein Teil der Vereinszüchter die Tasche…

Wobei man denen dann auch wirklich keine Träne nachweinen sollte!

 

 

4          Meine ganz persönliche Meinung

Wer sich ein solches Tier anschafft oder es gar produziert (der Begriff „Zucht“ ist hier m. E. unangebracht, es handelt sich vielmehr um Geldgier in Reinform) und – kaum zu glauben, aber wahr – z. T. in kleinen Kistchen  verschickt (s. o. !!!) oder sich schicken lässt, dem ist jegliche Tierliebe und jegliches Einfühlungsvermögen für seine Mitgeschöpfe abhanden gekommen. Er handelt nicht nur gewissenlos und rechtswidrig, sondern sollte seine perfiden infantilen und egomanischen Verirrungen dringend psychiatrisch behandeln lassen!

 

 

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