Antons dog profile on dogster (erloschen)
Anton – GenoCanin-Registrierung
Spitznamen: „Stöpsel“,„Toni“ und „Wittkopp“
Am 15.September 2008 kam Anton hier zur Welt. Seine Eltern Gilla von Kauthen Ruh und Mecky sind beide schwarze Großspitze mit weißen Abzeichen. Bei Gilla sind es nur zwei Pfotenspitzen, bei Mecky etwas mehr. Eigentlich sollte Anton ja auch schwarz werden…
Habe ich irgendwo geschrieben, dass Spitze bisweilen eigensinnig sind?
Wie auch immer – Anton ist isabellfarben! So bin ich, nachdem 1987 die schwarze Susanne dafür gesorgt hatte, dass aus meinem weißen Traumhund ein schwarzer Traumhund geworden war, unversehens doch noch zu einem weißen Großspitz gekommen!
Sein Name leitet sich vom altgriechischen Άντώνιος her und bedeutet so viel wie „unschätzbar, preiswürdig“, bzw. „der vorn Stehende“. Nach der griech. Sage war Anteon der Sohn des Herakles. Und irgendwie scheint ihn das auch etwas geprägt zu haben. Denn er ist, selbst für einen Spitzerich, ungewöhnlich durchsetzungsfähig und steht auch immer vorn (wenn er darf). Der Spitzname „Wittkopp“ stammt aus dem westfälischen Platt und bedeutet „Weißkopf“. So nannte man früher, teils scherzhaft, Leute mit weißblonden Haaren. Und weil Anton hier als Einziger nicht schwarzhaarig war, war er eben der „Wittkopp“. Der Zwingername „Mistkläffer“ ist eine tiefe und zugleich ehrfurchtsvolle Verbeugung vor, sowie eine Hommage an die jahrtausendelange Geschichte der Spitze als unbestechliche Wächter über Haus und Hof.
Wer ein ordentlicher Spitzerich werden will, der muss natürlich gut trainieren. Und so sieht Antons „Babygymnastik für Fortgeschrittene“ im Alter von 4 Tagen aus:
Natürlich hätten verschiedene (nicht alle) Mitglieder des Spitzvereins mich am liebsten gesteinigt, weil ich diesen Wurf gemacht habe. So warf man mir beispielsweise vor, „Mischlinge fürs Tierheim zu züchten“ usw.
Allen Unkenrufen zum Trotz hat Anton sich zu einem prachtvollen Spitz entwickelt. Er hat Registerpapiere und ist zuchttauglich. Allerdings wurde er nicht vom VfDSp zuchttauglich geschrieben. Der Grund ist sehr einfach: Um vom VfDSp zuchttauglich geschrieben zu werden, müsste ich ihn auf Ausstellungen schleppen und er müsste dort bestimmte Werte bei der Schönheitskonkurrenz erreichen. Denn nichts Anderes wird dort bewertet
Da Anton, wie es sich eigentlich für einen großen Spitz gehört, ein Arbeitshund ist, will mir nicht in den Kopf, warum er irgendwo im Kreis herumrennen und nach seinem Aussehen bewertet werden soll. Würde dort eine Arbeitsprüfung stattfinden, bei der die im Zuchtstandard für den Spitz festgelegten Wesenseigenschaften geprüft würden, würden Anton und ich uns einer solchen Prüfung sicherlich stellen. Dass Anton ein bildhübscher Kerl ist, sieht man auch so und dass er absolut gesund ist (z.B HD A1, vollzahnig, keine missgebildeten oder fehlenden Tränenkanäle usw.) hat der Tierarzt festgestellt. M.E. sind aber gerade Wesensfestigkeit und Gesundheit die für die Zucht ausschlaggebenden Punkte.
So lange die Zuchtzulassung seitens des Vereins also auf Kriterien fußt, die für die Zucht absolut nachrangig sind, die für die Zucht wichtigen Aspekte aber so gut wie unberücksichtigt bleiben, ergibt das für mich keinen Sinn und ich werde einen derartigen Unfug mit meinem Hund ganz sicherlich nicht irgendeinem Verein zuliebe mitmachen.
Sowohl Antons Eltern Gilla und Mecky, als auch Anton selbst, sind gründlich ärztlich untersucht worden, bei GenoCanin registriert und Antons Abstammung ist nicht über eine Ahnentafel (Papier ist geduldig!), sondern über ein genetisches Elternschaftsgutachten nachgewiesen. Anton ist nachweislich(!) nicht inzüchtig.
Wer natürlich lieber mit Hunden züchtet, die vom Verein nach Herumlaufen im Kreis bestimmte Schönheitsbewertungen und Pokale erhalten haben, ungeachtet ihrer phäno- und genotypischen Eigenschaften und Gesundheit, soll das tun. Der normale Menschenverstand sagt mir etwas Anderes.
Anton hat 46 cm Schulterhöhe und ist damit kein Riese unter den Großspitzen, aber dafür mit Sicherheit flinker und wendiger als seine übergroßen Artgenossen. Dies ist für ihn als Arbeitshund eine wichtige Voraussetzung. (Seine nachgemessene Sprungweite beträgt ca. 4 Meter und er kann klettern wie ein Affe!) Seine Fellqualität ist hervorragend und seine Fellmenge sehr gut an unser Klima angepasst. Er hat im Winter sehr dickes und dichtes Fell, haart aber zum Sommer kräftig genug ab, um keinen gesundheitlichen Schaden zu nehmen, sondern seiner Bestimmung gemäß gut arbeitsfähig zu sein.
Er kann seine Rute entspannt ablegen, trägt sie aber meist auf den Rücken gelegt. Auch im abgehaarten Zustand steht sie dann eindrucksvoll hoch und hängt nicht wie eine Trauerweide seitlich herab. Futterunverträglichkeit ist für alle Hunde hier ein Fremdwort. Vom rohen Fleisch über vom Strauch stiebitzte Stachelbeeren, geklaute Torte und Sauerkraut bis hin zu angeblich giftigen Weintrauben und versehentlich heruntergefallenen Zwiebeln (angeblich für Hunde tödlich) wird hier alles problemlos verputzt und es überfrisst sich auch keiner.
Antons Sperma wurde in einer Hundesamenbank untersucht und hinterlegt, für den Fall, dass doch einmal der normale Menschenverstand auch bei Zuchtverbänden zum Tragen kommt und populationsgenetische Aspekte in der Zucht berücksichtigt werden. Das Sperma ist von guter Qualität (Ergebnis der Spermienuntersuchung: 854 Mio. – Vergleichszahl andere Rüden (562 Mio); 80% Motilität) und Anton ist ausgesprochen deckfreudig (bringt auch seiner Angebeteten gern mal ein Ständchen), aber wählerisch bei der Auswahl der Damen.
Es haben sich inzwischen diverse Vereins-Züchter lebhaft dafür interessiert, Anton zur Zucht einzusetzen. Das Problem war/ist, dass Anton, aus den oben genannten Gründen, keine Zuchtzulassung des VfDSp hat (und auch niemals haben wird, solange sich nichts an der Sinn-Freiheit der derzeitigen Zuchtzulassungsbedingungen ändert). Die Züchter hätten also mit einer Strafe wegen Zuchtverstoßes rechnen müssen und die aus dieser Verpaarung hervorgegangenen Welpen hätten keine „Papiere“ erhalten. In diesem Zusammenhang muss ich natürlich die Fragen aufwerfen,
- warum ein Zuchtverein seine Mitglieder dafür bestraft, wenn sie einen sehr vitalen und nachweislich auch genetisch gesunden Hund mit „frischem Blut“ zur Zucht einsetzen, weil die Hunde im Verein selbst alle mehr oder weniger eng miteinander verwandt sind und
- welche Rolle die „Papiere“ der Welpen für den Züchter spielen, dass er dafür sogar in Kauf nimmt, eine schlechtere Zuchtauswahl zu treffen. Gibt es evtl. da einen Zusammenhang mit der Tatsache, dass Welpen „mit Papieren“ sich wesentlich teurer verkaufen lassen? Für den Fall, dass es diesen Zusammenhang gäbe (rein theoretisch, versteht sich) würde dies zu der weiteren Frage führen, mit welcher Intention der betreffende Züchter züchtet,,,,,,
So oder so – Anton wird für gesunden Nachwuchs sorgen. 🙂
Im Frühjahr des Jahres 2020 wurde bei Anton Prostatakrebs diagnostiziert. Das Medikament, dass er bekommen sollte, um das Krebs-Wachstum etwas zu verlangsamen und das gleichzeitig schmerzlindernde Wirkung hat, hat Anton leider nicht vertragen. Nachdem er noch einige Monate ohne große Beschwerden verbracht hat, ging dann plötzlich alles sehr schnell. Er bekam spätabends extrem starke Schmerzen und konnte praktisch nicht mehr aufstehen, geschweige denn laufen. Am 8. Juli schlief mein weißer Traumprinz in meinen Armen ein.
Manchmal, kurz vorm Einschlafen, fühle ich noch Dein zärtlich-neckisches Knabbern an meinem Ohrläppchen . . .
Ich sehe es genauso.Lieber einen gesunden Hund als einen mit Ellenlanger Ahnentafel aber springenden Kniescheiben etc.