Hundefeuerwehr

Als Susanne und Otto noch jung waren, lud eine liebe Kollegin anlässlich der Neu-Eröffnung ihres Pflegedienstes mich mit der ganzen Familie zu einer Gartenparty ein. Das Mitbringen der Hunde war ausdrücklich erwünscht, da auch sie eine kleine Hündin hatte, die sich über Gesellschaft und Hundebesuch immer sehr freute.

Wir grillten also und unterhielten uns prächtig. Auch die Hunde verstanden sich gut und tollten durch den Garten. Irgendwann im Laufe des Abends wunderte ich mich, weil Ottos Fell überall mit buntem Wachs verklebt war. Ich entfernte das, konnte mir aber den Ursprung nicht erklären. Ich gestehe, dass ich mir auch nicht lange Gedanken darüber gemacht habe. Schließlich haben gerade langhaarige Hunde des Öfteren mal alle möglichen Sachen im Fell kleben.

Irgendwann am Abend dann sah ich, wie Otto dazu kam.

Meine Kollegin hatte überall im Garten Wachsfackeln verteilt. Das war hübsch anzusehen und sorgte für eine angenehme Atmosphäre. Ich sah Otto auf eine solche Fackel zulaufen und wollte ihn wegrufen, weil ich vor meinem inneren Auge schon sah, wie gleich der ganze Hund in Flammen stand. Voller Grausen lief ich sofort zu ihm hin und Otto sah mich ganz bedröppelt an, weil er meine ganze Aufregung überhaupt nicht verstand.
Während die meisten Tiere panische Angst vor Feuer haben, war Otto, döspaddelig wie er nun mal war, mit dem Bauch über die Fackel gelaufen und hatte sie einfach mit seinem dicken Pelz ausgelöscht. Übrig blieb nur ein bunter Wachsfleck in seinem Pelz. Ein Kontrollblick durch den Garten zeigte mir, dass die anderen Fackeln keineswegs heruntergebrannt, sondern ganz offensichtlich ebenfalls von Otto gelöscht worden waren.

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