Ich gehe nicht nur gern nachts im Mondenschein mit meinen Hunden gern spazieren, sondern auch in den frühen Morgenstunden, wenn die Sonne sich aufzugehen anschickt. Gerade im Herbst, wenn Nebelschwaden übers Land ziehen und überall bunte Blätter herumliegen, finde ich Sonnenaufgänge unwiderstehlich.
Ich war also mal wieder morgens kurz vor fünf Uhr mit Gilla und Anton unterwegs, die beiden inspizierten die Wiesen rechts und links des Weges, als wir auf ein Igelchen trafen. Der kleine Kerl saß mitten auf der grünen Wiese und da es bereits hell wurde, sagte ich so vor mich hin (Ja, ich rede auch mit Igeln!), dass es aber langsam Zeit würde, dass er ins Bettchen ginge. Auf der rechten Seite des Weges stehen ein paar große Bäume mit riesigen Laubhaufen drumherum.
Das Igelchen sah zu mir auf, als hätte es mich verstanden. Ohne jegliche Angst vor den Hunden schickte es sich an, zu den Laubhaufen auf der rechten Seite zu gehen. Gilla und Anton sahen sich das Kerlchen an und setzten sich ohne irgendeinen Befehl meinerseits auf den Hintern, als sei dies nun ein Igel-Überweg, vor dem alle anderen Verkehrsteilnehmer zu warten hätten.
Der Igel ging ohne große Eile über den Weg, schaute sich kaum zu uns um und machte sich schnurstracks über die rechte Wiese auf den Weg zu den Laubhaufen, in denen er verschwand.
Wie auf ein unsichtbares Zeichen standen Gilla und Anton auf und gingen weiter, als sei es das normalste auf der Welt, einem Igel den Vortritt zu lassen.
(So viel zum Jagdtrieb bei Spitzen…)
Naja, der meinige flitzt schon gerne mal hinter schnell rennenden Tieren her. In erster Linie hinter Katzen, denen er aber kein Haar krümmt wenn sie nicht weg laufen. Ist aber immer abrufbar. Also so wichtig ist das Jagen nicht.
Wobei sich dann auch die Frage stellt, ob es sich dabei überhaupt um Jagdverhalten handelt oder doch eher um Raubzeugschärfe. Das ist nämlich ein vollkommen anderer Kontext.