Der Spitz und das Landpinscherprojekt

Seit langer Zeit ist eigentlich Jedem, der sich wirklich ernsthaft und seriös mit Hundezucht beschäftigt, klar, dass relativ viele Hunderassen nur dann gesund erhalten und weiter gezüchtet werden können, wenn man sinnvolle neue Wege findet und beschreitet, um die züchterischen Sünden der Vergangenheit zumindest halbwegs auszubügeln. Am schlimmsten von der genetischen Verarmung sind selbstverständlich Rassen betroffen, die, wie unser Deutscher Spitz, nur noch eine sehr enge Zuchtbasis haben und/oder auf sehr wenige, bzw. einzelne Tiere zurückgehen.

Und wie ich erfahren habe, empfiehlt auch das Qualzucht Evidenz-Netzwerk (QUEN) inzwischen, zu Recht, die dringende Einkreuzung einer anderen adäquaten Rasse zur Erweiterung des Genpools.

Nun wurde ich von einer engagierten Züchterin der Österreichischen Landpinscher, die eine Art „Vorherdbuch“ für die ebenfalls stark bedrohten Österreichischen Pinscher bilden, kontaktiert, weil sie dringend einen geeigneten Rüden für die Einkreuzung suchte und man dort bereits gute Erfahrungen mit unseren Spitzen gemacht hat. Die Österreichischen Pinscher sind eine sehr alte Hofhunderasse, die, genau wie der Deutsche Spitz, keinen Jagdtrieb haben soll/darf. Auch in vielerlei anderer Hinsicht entspricht er sehr dem Charakterbild des Spitzes. (Nicht zu verwechseln mit dem Deutschen Pinscher!)

Bereits vor etlichen Jahren hatte ich mich ausführlich mit einer entsprechenden wissenschaftlichen Arbeit (Die sog. „Wetzstein-Studie“) beschäftigt, bei der es um diese Hunde geht, denn man sollte auch von anderen Rassen, die vergleichbare Probleme haben und an Lösungen arbeiten, lernen. Inzwischen haben die Züchter der Österreichischen Pinscher, bzw. der Landpinscher, nicht nur umfangreiche und fundierte theoretische Kenntnisse, sondern auch jede Menge praktischer Erfahrungen mit ihrer Kreuzungszucht gesammelt und an den Hunden kann man sehen, dass sie auf einem wirklich sehr guten Weg sind.

Das Haupt-Problem bei der Kreuzungszucht ist nicht, einen Hund mit möglichst ähnlichem Aussehen zum Einkreuzen zu finden, sondern einen, der die passenden Eigenschaften mitbringt!

Die Eigenschaften kann man in den Folgegenerationen nämlich nur sehr schwer bis gar nicht angleichen – das Aussehen dafür umso schneller und einfacher. Wer sich z. B. Spitz-Mischlinge aus dem Tierheim ansieht, merkt schnell, dass bei vielen dieser Hunde kaum zu sehen ist, dass es überhaupt Mischlinge sind! An ihrem Verhalten jedoch wird ihre Herkunft schnellstens deutlich.

Nachdem also Llywellynn (ebenso wie Hündin Molly) untersuchungstechnisch vollständig „umgekrempelt“ wurde, denn bei der Kreuzungzucht kann Einem nichts Schlimmeres passieren, als in die eigene enge und bedrohte Zuchtbasis auch noch erbliche Erkrankungen einer eingekreuzten Rasse einzuschleppen, hat er also eine der Hündinnen – Molly – gedeckt.

Molly und Llywellynn

Heute, am 25. Juni 2024, hat sie neun vitale kleine Hoffnungsträger auf die Welt gebracht!!!

Der Erste!

Es sind

6 kleine Bengelchen: 2 gescheckte und 4 schwarze mit weißen Abzeichen

und

3 Mädels, von denen ebenfalls 2 gescheckt sind und eines schwarz mit Abzeichen.

 

 

 

 

 

 

Die Kleinen wachsen bei einer selbstbewussten Mutter auf einem Hof mit Pferden, Ziegen, allerlei Federvieh usw., sowie erfahrenen Babysitter-Rüden auf und haben so die allerbesten Voraussetzungen, eine hervorragende Prägung als nicht-jagende Hofhunde mit auf den Weg zu bekommen.

Es wäre sicherlich eine gute (und mit der Züchterin bereits besprochene) Option, einen der kleinen Rüden hier nach Deutschland zu holen und bei unseren Spitzen in der Kreuzungszucht einzusetzen. So könnte dieser Wurf „Österreichischer Landspitze“ nicht nur die Österreichischen Pinscher nach vorn bringen, sondern auch unsere Deutschen Spitze.

Die F1-Generation ist also auf der Welt und wenn einer der Rüden in einigen Jahren eine passende Spitzin belegen könnte, so haben die Nachkommen bereits wieder ¾ Spitzblut in den Adern und kostbares neues Erbgut dazu!

Natürlich müssen sie nun erst einmal groß werden und wir werden ihre weitere Entwicklung gut verfolgen. Ich werde also weiter hier darüber berichten.

Bei Interesse kann man mich gern kontaktieren und weitere Informationen erhalten. Den Kontakt zur Züchterin zur genaueren Abklärung weiterer Modalitäten stelle ich dann gern her!

 

Es ist verrückt, die gleichen Dinge zu tun, die man schon immer getan hat und dabei zu erwarten, dass man andere Ergebnisse erzielt als in der Vergangenheit.
(Volksweisheit)

Ein wirklich lesenswerter Artikel zu diesem Thema:

Outcross & Rassekreuzungen – Schreckgespenst oder Rettungsring der Rassehundezucht

 

Für Interessierte, die sich weiter über den Österreichischen Pinscher/Landpinscher und das Projekt informieren wollen:

Klub für Österreichische Pinscher

Österreichische Pinscher

Projekt zum Aufbau einer breiten genetischen Basis des Österreichischen Pinschers

Arche Austria

 

Update 12.07.2024

Liebevoll umsorgt von ihrer Mutter Molly sind die Kleinen inzwischen schon ordentlich gewachsen und haben ihre Äuglein geöffnet, damit ihnen auch ja nix aus ihrer neuen Welt entgeht – „Früh übt sich, was ein rechter Wachhund werden will!“ 😉

Alle Pfoten voll zu tun…
9 kleine Mäulchen, die Hunger haben, 9 Bäuchlein, die massiert werden müssen, 9 kleine Pöter, die immer schön sauber sein sollen und 9 kleine Racker, die geliebt, behütet und erzogen werden wollen!
(Das müssen wir Menschen den Hundemüttern erst einmal nachmachen!)

Natürlich haben sie inzwischen auch alle einen Namen.

Den Vortritt haben die Damen:

Oda

Okka

Ondra

 

 

 

 

 

 

 

 

Und hier sind die Herren:

Ole

Otto

Olf

 

 

 

 

 

 

 

Olwynn

Olaf

 

 

 

 

 

 

 

 

Odin

 

 

 

 

 

 

Update 21.07.2024

Inzwischen ist die kleine Bande schon recht munter geworden.

Stärkung an Mutters Milchbar...

 

Raubtierfütterung….

 

 

 

 

 

 

 

 

…und anschließend wird, frisch gestärkt, die Küche unsicher gemacht.

 

 

Update 05.08.2024

Die kleinen „Landspintzer“ sind jetzt 6 Wochen alt – höchste Zeit also für einen prüfenden Blick!

Molly hat ganze Arbeit geleistet! Alle Welpen haben sich weiterhin altersentsprechend ganz hervorragend entwickelt. Bei sämtlichen Rüden sind die Hoden bereits seit einer Woche dort, wo sie hingehören.

Man kann auch im Wesentlichen jetzt deutliche Unterschiede sehen, wer mal „Pinscher“ und wer „Spitz“ werden möchte. Bei den Mädels haben sich zwei für den Pinscher entschieden und nur eines für den Spitz – bei den Buben ist es ein ausgeglichenes Verhältnis von 3 : 3. Ihren ganz persönlichen / individuellen Charakter entwickeln sie natürlich auch schon.

Sie suchen nun für die Zukunft einen neuen Wirkungskreis, in dem sie zeigen können, was in ihnen steckt. Außer der selbstverständlichen mehrfachen Entwurmung werden sie natürlich alle geimpft. Wer nach Deutschland umziehen sollte, muss und wird für einen legalen Umzug allerdings 4 Monate alt und gegen Tollwut geimpft sein.

Darüber hinaus wird allen frühzeitig Blut abgenommen und zur Untersuchung zu Feragen geschickt!

Zuerst wieder die Vorstellung der Damen:

Okka

Temperamentvoll und frech, Liebling der Nachbarsmädchen, weil sie immer überall dabei ist.
Okka ist bereits fest vergeben. Sie zieht um nach St. Johann im Pongau, Salzburg, auf einen Hof mit gefährdeten Rassen und wenn Alles passt, soll sie auch Nachwuchs bekommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ondra

Ondra ist zwar klein, aber oho! Größe allein ist schließlich nicht Alles, oder?

Ondra sucht noch nach nach einem neuen Wirkungskreis!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oda

. . . ist ruhig und sehr freundlich. Im Haarkleid etwas weniger flauschig als die „Spitzbrüder“, auch die Kopfform scheint (!) etwas anders zu sein. Kann aber täuschen wegen der Haare und auch unsere Spitze haben ja nicht alle den gleichen Kopf . . .

Die kleine Oda wird nach Engerwitzdorf in Oberösterreich umziehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

03.09.2024: Die kleine Oda ist schon in ihr neues Zuhause umgezogen und trägt nun den Rufnamen Fini!

 

Und hier kommen die Herren:

Olaf

Olaf hat beschlossen, ein schwarzer Pinscher mit weißen Söckchen zu werden. Allerdings zeigt sein schwarzes Fell einen leichten Braunstich. Da von allen Welpen eine Blutprobe zu Feragen geht, wird es spannend, wie sich seine Fellfarbe zusammensetzt. Aber das kennen wir ja auch von unseren schwarzen Spitzen: Stellt man 5 schwarze Spitze nebeneinander, dann hat man 5 verschiedene Variationen zum Thema „Schwarz“…

Olaf ist der neugierigste und entdeckungsfreudigste der Welpen, zumindest der Rüden (manchmal ist Okka noch vorne dran); er ist freundlich und aufgeschlossen.

Olaf sucht noch ein passendes neues Zuhause!

 

 

 

 

 

 

 

 

Otto

Noch ein kleiner „Pinsch“! Das lustige „T“ auf seinem Rücken, das ihm zu seinem Namen verholfen hat, hat er dank seines kurzen Fellchens immer noch (Vielleicht bleibt es ja!). Er ist eher unauffällig und nett, aber wenn er sich was in den Kopf setzt, dann kriegt er das hin: schläft am liebsten auf Mollys Platz. Und da hat er sich sehr abgemüht, bis er oben war!

Otto sucht noch einen schönen Platz, an dem er zeigen kann, was er kann.

 

 

 

 

 

 

Ole

Der zweitgrößte, eher ruhig, aber zusammen mit Otto hat er gestern den Rückzugsplatz von Molly erobert. Eine freundliche kesse Socke!

Ole ist zusammen mit Brüderchen Olf in der Auswahl für ein schönes neues Zuhause in St. Koloman, Salzburg – die Entscheidung ist noch nicht gefallen . . .

 

 

 

 

 

 

Olwynn

Olwynn ist der kleinste Rüde, freundlich und anhänglich. Er ist eher laut (Wenn man klein ist, muss man sich ja irgendwie Gehör verschaffen unter den 8 Geschwistern – Napoleon war auch kein Riese…) und beschwert sich mit Jaulen, wenn was nicht passt.

Auch Olwynn hat bereits einen neuen Wirkungskreis in Wöllersdorf, Niederösterreich.

 

 

 

 

 

 

 

 

Olf

Auch recht im Spitztyp, aber eher aufgeschlossen und sehr freundlich. Mittelgroß, spielt gern.

Siehe oben: Es ist noch nicht endgültig entschieden, ob nun Olf oder sein Brüderchen Ole nach St. Koloman, Salzburg, umziehen wird. Gute Wach- und Hofhunde werden sie wohl beide!

 

 

 

 

 

31.08.2024: Olf macht einen Ausflug in den Wald mit Autofahrt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Odin

Odin ist zwar der Ruhige, aber dennoch wehrhaft. Beim Hochnehmen musste er erst dran gewöhnt werden, dass es nicht hilft, wenn man knurrt. Jetzt geht’s meist mit Sich-Winden, Knurren kommt nur dazu, wenn man ihn von einem anderen Welpen runterholt, damit es nicht ausartet. Er ist ja der Schwerste!

Inzwischen protestiert er schon dagegen, von seiner Mutter geputzt zu werden . . . (Tja, wenn man schon soooo groß ist, kann man das auch langsam selbst übernehmen!)

Odin ist vorgemerkt für Deutschland (Nähe von Dortmund) und bricht dann hoffentlich „die Herzen der stolzesten (Spitz-) Frauen“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Update 15.08.2024

Was machen kleine Österreichische Landspintzer im Sommer?

Natürlich im Wasser pinschern! 🙂

Und die kleine Ondra ist wohl der Meinung, ihr schwarzer Kopf wäre so eine Art Taucherhelm und tunkt gleich die ganze Nase mit unter!!! („Ganz der Papa!“)

 

Und wenn sich dann alle erfrischt haben, stürzen sie sich auf Kindergärtner Louis . . .

 

 

Update 24. 08. 2024

Der Nachwuchs kräftigt sich beim Tauziehen mit Führstricken und was sich auf einem Hof sonst noch finden lässt:

 

 

 

 

 

 

Zwischendurch lässt man sich portraitieren:

© Albert Huspeka

© Albert Huspeka

© Albert Huspeka

 

 

 

 

 

 

 

© Albert Huspeka

© Albert Huspeka

 

 

© Albert Huspeka

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Update 24. 08. 2024

Nach und nach trudeln weitere Fachleute in Sachen Landpinscherprojekt zum Gucken ein, natürlich mit ihren eigenen ÖPIs – da gibt es viel Neues zum Kennenlernen und Abwechslung!

Natürlich war auch die „Grande Dame“ des Landpinscherprojektes, Brigitte Mangold, zu Besuch, die diesen Wurf als äußerst vital und aufgeweckt einstuft und die Erwartungen in diesen Wurf mehr als erfüllt sieht!

So hat sich die lange und gute Planung doch wirklich gelohnt!

 

 

Update 28 & 29. 08. 2024

„Badetag – das ist ein schöner Tag!“

und alle haben es eilig:

 

Natürlich muss man auch probieren, wie so ein Bach schmeckt! Ist doch klar, oder?

 

Richtige Naturtalente beim Schwimmen outen sich auch schon…

(Schließlich muss man dem Landpinscher Nepomuk, der zu Besuch gekommen ist, ja zeigen, was man alles kann!)