da Vinci

Da Vinci kam im August 1998 im zarten Alter von nur 5 Wochen zu uns – eigentlich viel zu früh, wie ich später erfuhr.

Sie war meine erste Katze und ursprünglich hatte ich auch nicht die Absicht, mir jemals eine Katze zuzulegen. Aber wir waren in ein anderes Haus mit großem Garten umgezogen und der Vormieter hatte Kaninchenställe auf der Terrasse gehabt. Wenn wir nun die Terrassentür öffneten, standen die Mäuse schon Schlange…

Gleichzeitig waren im Verwandtenkreis die kleinen Kätzchen zur Welt gekommen und suchten ein neues Zuhause. Eines dieser Kätzchen wurde aus unerfindlichen und mir nicht nachvollziehbaren Gründen „Der Hässling“ genannt. Dabei war sie als vierfarbige Katze eigentlich genau das Gegenteil! Sie hatte eine wunderschöne und sehr gleichmäßige Zeichnung, die auf der einen Körperseite überwiegend rot-weiß war und auf der anderen Seite schwarz-silber, mit einem schneeweißen Lätzchen und schicken weißen Stiefelchen. Gleichzeitig war sie die frechste und neugierigste Katze aus dem ganzen Wurf. Wenn es irgendwo einen neuen Holzstapel zu entdecken gab, saß sie als Erste darauf.

Nachdem mir auch besonders mein jüngerer Sohn hartnäckig in den Ohren lag wegen des Kätzchens und ein professioneller Mäusefänger ohnehin angezeigt war, denn Otto und Susanne waren nicht mehr die Jüngsten, gab ich also nach und das Kätzchen zog bei uns ein.

Nun sollte ihr neuer Name natürlich zu ihr passen und weil sie mit ihren 4 Farben so bunt war und gleichzeitig so entdeckungsfreudig, fiel mir eigentlich nur „da Vinci“ ein.

Die ersten Tage waren ein bischen kritisch. Unsere Susanne hatte bitterböse Erfahrungen mit einem riesengroßen Kater gemacht, der gern hinter einem Gebüsch Hunden auflauerte um ihnen dann ins Genick zu springen und sie aufs Übelste zu traktieren. Sie war also keine ausgemachte Katzenfreundin und wir mussten sie erst überzeugen. Otto dagegen war von von Anfang an begeistert – so hatte er doch jemanden zum Betüddern.

Bäuchlein killern bei da Vinci

Bäuchlein killern bei da Vinci

So ein riesengroßes Wollknäuel für sich allein zu haben, ist ein Angebot, das so ein kleines Katzitatzi natürlich nicht ablehnen kann! So hing sie die erste Zeit für ihr Leben gern in Ottos dichtem Fell und spielte mit ihm.

Da Vinci ist zum ersten Mal im Garten

Da Vinci ist zum ersten Mal im Garten

 

 

 

 

 

 

Sucht mich doch!

Sucht mich doch!

Rette mich wer kann!

Rette mich wer kann!

Päuschen vom Spielen

Päuschen vom Spielen

 

 

 

 

 

 

 

 

Später dehnte sie dann ihre Entdeckungsreisen immer weiter in den Garten aus. Anfangs mussten wir sie zwar noch von den Bäumen retten, auf die sie geklettert war und von denen aus sie uns lautstark jammernd um Hilfe rief, aber mit der Zeit wurde unsere da Vinci selbständiger und dehnte ihre Streifzüge immer weiter aus.

Aussichtsposten

Aussichtsposten

 

 

 

Sie war ein Thai-Mix und je erwachsener sie wurde, umso mehr entwickelte sie die für Thai-Katzen typische schlanke hochbeinige Figur und Gesichtsform.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn ich von einer Reise zurück kam, musste natürlich erst einmal mein Koffer inspiziert werden:

 

 

 

 

 

 

 

Nun hatte ich mich erkundigt, wann man eine Katze am besten kastrieren ließe und den Rat bekommen, ich solle die erste Rolligkeit abwarten. Also wurde da Vinci das erste Mal Anfang 1999 rollig. Was ich bis dahin nicht wusste, war, dass manche Katzen auch dauerrollig werden können und genau das passierte.

Das Ergebnis war, dass das Katzenmädchen eines Tages mit den Hunden durch die Tür flutschte und zwei Tage verschwunden blieb. Als sie wieder nach Hause kam, war sie nicht mehr rollig, wurde aber täglich hungriger….

Das Mädel wurde zusehends runder und runder und als ich am Abend des 1. Juni ins Bett gehen wollte, lief sie hinter mir her und quengelte, dass ich bei ihr bleiben sollte. Ich ahnte schon, was mich nun erwartete und als ich noch kurz die inzwischen schon vorbereitete Unterlage holen wollte, lag sie neben mir auf dem Küchenboden und der 1. Welpe war schon zu sehen. Trotz alledem wollte sie hinter mir her und so blieb mir nichts anderes übrig, als die schon gebärende Katze auf dem Arm mitzunehmen. Mit der Unterlage legte ich sie also aufs Sofa und setzte mich neben sie. Sobald ich aber Anstalten machte aufzustehen, wollte sie mir, Geburt hin oder her, folgen. Also war ich für die nächsten Stunden regelrecht festgenagelt. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Hunde kamen gleich angelaufen und saßen nun auch daneben. So bekam unsere da Vinci nach und nach 6 Welpen: den „dicken“ Fritz, Richard Katzenherz, die fast schwarze Janina, den roten Killi, die kleine Rosi (die farblich ein Ebenbild ihrer Mutter war) und zuletzt die wildfarbene Jenny.

Die kleine Rasselbande ist auf der Welt!

Die kleine Rasselbande ist auf der Welt!

Damit sie mit ihrem Nachwuchs ungestört sein sollte, legte ich sie in eine vorbereitete ausgepolsterte Kiste, die an einem ruhigen Ort stand und ging ins Bett.

Als ich am nächsten Morgen aufstand, hatte da Vinci ihr Sextett wieder aufs Sofa geschleppt und es sich mit ihrem Nachwuchs dort gemütlich gemacht. Bei allem Verständnis für die Gemütlichkeit dieses Plätzchens erschien mir das aber für Katzenwelpen doch gefährlich hoch und so quartierte ich sie wieder um. Das wiederholte sich noch einige Male bis sie nachgab. Am nächsten Morgen lagen dort aber nicht nur da Vinci mit ihren Kindern, sondern auch noch unser Otto, der die ganze Schar ab sofort nicht mehr aus den Augen ließ.

Richard und Rosi - das freche Duo

Richard und Rosi – das freche Duo

Die Eroberung des Sofas

Die Eroberung des Sofas

 

 

Jenny

Jenny

Killi

Killi

Der dicke Fritz

Der dicke Fritz

 

 

 

 

 

Immer unter Aufsicht

Immer unter Aufsicht

 

 

Sobald die kleine Schar krabbeln konnte und die Äuglein aufmachte, begann für uns natürlich eine zwar anstrengende (wegen des vielen Putzens), aber auch sehr lustige Zeit voller Trubel.

Janina ist müde

Janina ist müde

Täglich erweiterten die Katzenkinder ihren Radius, verwandelten anfangs immer größere Teile des großen Wohnzimmers und schließlich auch den Garten in einen Katzenspielplatz. Dort hatte ich schon vorher für da Vinci einen riesigen dicken Holzbalken mit Querbalken und Makramee-Netz aufgebaut, damit sie ihre Kletterkünste trainieren konnte und nun turnte die ganze Katzenkinderbande dort herum.

Rosi und Mama da Vinci

Rosi und Mama da Vinci

 

 

Wir bekamen gefangene dicke Regenwürmer geschenkt und mussten höllisch aufpassen, bevor wir Gartenstiefel anzogen. Doch ihre allerliebste Beschäftigung bestand darin, den armen Hund der Nachbarn zu ärgern (siehe unter „Die Katzenschützerin“)

 

 

Killi und Fritz müssen sich erst mal stärken

Killi und Fritz müssen sich erst mal stärken

Klein-Rosi

Klein-Rosi

 

 

 

So groß und immer noch an Mamas Zitzen!

So groß und immer noch an Mamas Zitzen!

 

 

 

 

So schwer uns allen der Abschied auch fiel – im Alter zwischen 6 und 8 Wochen zogen die kleinen Quirle dann in ihr zukünftiges Zuhause um. Nur Richard (Richy) blieb bei uns und genoss es, seine Mutter für sich ganz allein zu haben.

Offensichtlich genoss es auch da Vinci, eines ihrer Kinder noch bei sich zu haben und ließ den Burschen doch allen Ernstes sogar noch trinken bis er fast ein ganzes Jahr alt war!

Leider wurde unsere liebe da Vinci nicht alt. Am 31. August 2000 wurde sie im Alter von nur etwas mehr als 2 Jahren überfahren.

da' Vinci

da‘ Vinci

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